40 Jahre Carillon im Bartholomäusturm: Konzerte und Festveranstaltung zum Jubiläum
Mit 60 Glocken, 1979 von Peter und Margarete Schilling entworfen und im VEB Glockengießerei Apolda gegossen, war das Erfurter Carillon bis 1987 das größte Carillon der DDR. Finanziert vom Ministerium der Kultur der DDR, wurde es am 7. Oktober 1979, dem 30. Jahrestag der DDR, eingeweiht, wovon bis heute die Glockeninschriften zeugen. 1992 in der Glockengießerei Karlsruhe überarbeitet, gehört das Carillon seitdem zu den klangschönsten Instrumenten in Deutschland.
Seit 2010 gibt Ulrich Seidel Konzerte mit dem Carillon. Bereits ausgebildet an Violine, Schlagzeug und Klavier, entdeckte er 2007 das Erfurter Carillon. Im letzten Jahrzehnt hat er sich in Belgien und Dänemark zum Carillonneur ausbilden lassen. Von dort so wie aus den USA, Kanada, Japan, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland gewann er Carillonneure für Konzerte in seiner Heimatstadt.
Das Carillon im Bartholomäusturm gehört zu den Geschichtsmuseen und wird vom Stadtmuseum Erfurt betreut. Mit Unterstützung des Fördervereins Stadtmuseum e. V. und des ehrenamtlichen Denkmalpflegers Karsten Grobe engagiert sich Ulrich Seidel dafür, dass die technische Funktionsfähigkeit des Instruments erhalten bleibt und zahlreiche Förderer unter den benachbarten Geschäftsinhabern sowie die Sparkasse Mittelthüringen notwendige Sanierungsarbeiten finanzieren.
Das Glockenspiel erklingt täglich um 10, 12 und 18 Uhr. Während der regelmäßig stattfindenden und in der Presse angekündigten Konzerte wird das Spiel auf einem Monitor im Schaufenster des Schuhgeschäftes Zumnorde übertragen.