Erstes Licht am Chanukka-Leuchter vor dem Rathaus entzündet
Aufgrund der Corona-Pandemie fand das feierliche Anzünden in kleinem Rahmen statt, ohne die traditionelle Musik, ohne Krapfen und Glühwein, ohne Publikum. „Aber es ist trotz oder vielleicht auch gerade wegen der schwierigen Zeiten wichtig, ein Zeichen zu setzen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein. „Wir können und wollen nicht wegen eines Virus uns liebgewordene Traditionen gänzlich ausfallen lassen.“
Denn Chanukka erinnert an ein Wunder: Nach dem erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die hellenistische Herrschaft konnte im Jahr 165 vor unserer Zeitrechnung der geschändete Tempels in Jerusalem wieder hergestellt werden. Nach der Überlieferung fand man dabei nur einen einzigen unversehrten Krug mit Öl für den siebenarmigen Tempelleuchter, das normalerweise nur für einen Tag gereicht hätte. Durch ein göttliches Wunder brannte der Leuchter damit aber acht Tage – Zeit genug, um neues Öl herzustellen.
Der Landesrabbiner Alexander Nachama entzündete das erste Licht am Leuchter vor dem Erfurter Rathaus und sprach den Lichtersegen. Bis zum 18. Dezember wird nun jeden Abend ein weiteres Licht angezündet.
Auch die Chanukkia, der Chanukka-Leuchter, im Fenster der Neuen Synagoge trägt jeden Abend ein weiteres Licht, zusätzlich werden in diesem Jahr auch die Alte und Kleine Synagoge während Chanukka nachts erleuchtet.