„Schöner ist der Glanz des Bräutigams als die Sonnenscheibe“ – Piyyutim zur Hochzeit im Erfurter Machsor

17.06.2021 19:00 – 17.06.2021 20:00

Prof. Dr. Elisabeth Hollender, Seminar für Judaistik der Goethe-Universität Frankfurt, online im Gespräch mit Dr. Maria Stürzebecher, Alte Synagoge Erfurt

17.06.2021 20:00

„Schöner ist der Glanz des Bräutigams als die Sonnenscheibe“ – Piyyutim zur Hochzeit im Erfurter Machsor

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Unesco-Beauftragte
Veranstaltungsort Alte Synagoge, Waagegasse 8, 99084 Erfurt
Eine Frau mit kurzen dunklen Haaren und einer randlosen Brille blickt in die Kamera.
Foto: Prof. Dr. Lukas Clemens Foto: © Elisabeth Hollender

Die Erfurter Machsor-Handschrift enthält – wie andere Gebetbücher (Machsorim) auch – drei Piyyutim für Shabbat Hatan, den Gottesdienst zum in der Hochzeitswoche, an dem der Bräutigam in der Synagoge zur Thora aufgerufen wird. Zu diesem Anlass werden liturgische Gedichte (Piyyutim) vom Vorbeter gesungen. Die üblichen Piyyutim werden im Machsor, dem Gebetbuch der Gemeinde, festgehalten, drücken die Freude über die Hochzeit aus und loben den Bräutigam.
Die Piyyutim im Erfurter Machsor zeigen einen sehr kreativen Umgang mit den im Mittelalter bekannten Kompositionen: Sie bestehen aus jeweils drei Teilen, die Yotser, Ofan und Zulat heißen und normalerweise aus der Feder desselben Dichters  stammen. In Erfurt kombinierte man dagegen die poetischen Texte verschiedener bekannter Autoren, entsprechend dem Geschmack der Gemeinde. Dies zeugt nicht nur von einer guten und breiten Kenntnis des Bestands solcher Texte, sondern auch von dem nötigen Selbstbewusstsein, diese frei zu kombinieren.

Zur Person

Elisabeth Hollender ist Professorin für Judaistik am Seminar für Judaistik der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit mittelalterlicher jüdischer Kultur- und Religionsgeschichte, mittelalterlicher hebräischer Literatur unter besonderer Berücksichtigung der Poesie und der Kommentarliteratur, und dem innerjüdischen Kulturtransfer. Seit 2018 ist sie Präsidentin der European Association of Jewish Studies.

Das Gespräch findet online (via Zoom) statt. Um teilzunehmen, bitten wir um eine Anmeldung per E-Mail. Sie erhalten dann vor der Sitzung einen Link.

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