Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus

24.03.2018 10:00 – 31.07.2018 18:00

Die Ausstellung berichtet über das KZ Buna-Monowitz sowie die Prozesse und Entschädigungsforderungen nach 1945. Fotos der SS und des I.G. Farben-Konzerns werden mit Texten von Überlebenden, darunter Primo Levy, Jean Amery und Elie Wiesel, kontrastiert.

Schwarz-weiß Foto einer Großbaustelle
Bau des Kraftwerks für das I.G.-Farbenwerk in Monowitz Foto: © Fritz Bauer Institut, Sammlung I.G. Auschwitz
31.07.2018 18:00

Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus

Genre Ausstellung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt
workTel. +49 361 655-1681+49 361 655-1681

Inhalt der Ausstellung

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts, Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt am Main

Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager Auschwitz die größte chemische Fabrik im von Deutschland eroberten Osteuropa bauen. Sie sollte zugleich ein Baustein der "Germanisierung" der Region um Auschwitz werden. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle tausende von Häftlingen aus dem KZ Auschwitz sowie Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Für die zunehmende Zahl von Häftlingen errichteten der Konzern und die SS, die eine intensive Zusammenarbeit verband, 1942 das firmeneigene KZ Buna-Monowitz. Tausende dort inhaftierte Menschen kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf der I.G. Farben-Baustelle zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, wenn sie als nicht mehr "arbeitsfähig" galten.

Die Wanderausstellung des Fritz Bauer Instituts zeichnet Entstehung, Betrieb und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben auf Baustelle und Lageralltag. Sie werden kontrastiert mit autobiografischen Texten von Überlebenden, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel, sowie den Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren in der Nachkriegszeit und den Bemühungen der Überlebenden um Entschädigung nach 1945 ergänzen die Ausstellung.

Sie geht zurück auf eine Präsentation von Dokumenten und Passagen aus der literarischen Überlieferung von Überlebenden, die anlässlich des weltweiten Treffens der ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Buna-Monowitz im Oktober 1998 gezeigt wurde. Dieses Treffen der Überlebenden fand im früheren Verwaltungsgebäude der I.G. Farben auf dem heutigen Campus Westend der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt und war das erste seit 1945. Die Überlebenden formulierten den Wunsch, dass auf dem Gelände des I.G. Farben-Hauses ein Erinnerungsort für das KZ Buna-Monowitz, ihre ermordeten Kameraden und für den Kampf um Entschädigung entstehen sollte.
Diese Initiative gab den Anstoß für das Wollheim-Memorial und die Benennung des Platzes vor dem I.G. Farben-Haus nach Norbert Wollheim. Er hatte für den Konzern in Buna-Monowitz Zwangsarbeit leisten müssen und erreichte in den fünfziger Jahren durch Klagen vor Gericht, dass das Unternehmen Entschädigungszahlungen an ehemalige Häftlinge entrichten musste.

Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts 2018
Direktorin: Prof. Dr. Sybille Steinbacher
Kuratorin: Dr. Nassrin Sadeghi
Projektleitung: Gottfried Kößler
Wissenschaftliche Beratung: Werner Renz
Gestaltung: Büro Funkelbach. Architektur + Grafikdesign

Blick in die Ausstellung

Video: Blick in die Sonderausstellung „Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz“ © Stadtverwaltung Erfurt

Impressionen zur Ausstellungseröffnung

Reden zur Ausstellungseröffnung

Veröffentlichungen

Veranstaltungen

Monowice – der historische Ort und seine Spuren heute

Veranstaltung: 14.06.2018 19:00 – 21:00

Das KZ Buna Monowitz wurde 1942 auf den Ruinen des Ortes Monowice bei Oświęcim errichtet. Nach dem Krieg kehrte die beim Bau des Lagers vertriebene Bevölkerung zurück. Was bedeutet dieses deutsche Erbe für den Ort heute?