Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus
Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts, Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt am Main
Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager Auschwitz die größte chemische Fabrik im von Deutschland eroberten Osteuropa bauen. Sie sollte zugleich ein Baustein der "Germanisierung" der Region um Auschwitz werden. Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle tausende von Häftlingen aus dem KZ Auschwitz sowie Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Für die zunehmende Zahl von Häftlingen errichteten der Konzern und die SS, die eine intensive Zusammenarbeit verband, 1942 das firmeneigene KZ Buna-Monowitz. Tausende dort inhaftierte Menschen kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen auf der I.G. Farben-Baustelle zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, wenn sie als nicht mehr "arbeitsfähig" galten.
Die Wanderausstellung des Fritz Bauer Instituts zeichnet Entstehung, Betrieb und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben auf Baustelle und Lageralltag. Sie werden kontrastiert mit autobiografischen Texten von Überlebenden, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel, sowie den Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. Informationen zu den Gerichtsverfahren in der Nachkriegszeit und den Bemühungen der Überlebenden um Entschädigung nach 1945 ergänzen die Ausstellung.
Sie geht zurück auf eine Präsentation von Dokumenten und Passagen aus der literarischen Überlieferung von Überlebenden, die anlässlich des weltweiten Treffens der ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Buna-Monowitz im Oktober 1998 gezeigt wurde. Dieses Treffen der Überlebenden fand im früheren Verwaltungsgebäude der I.G. Farben auf dem heutigen Campus Westend der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt und war das erste seit 1945. Die Überlebenden formulierten den Wunsch, dass auf dem Gelände des I.G. Farben-Hauses ein Erinnerungsort für das KZ Buna-Monowitz, ihre ermordeten Kameraden und für den Kampf um Entschädigung entstehen sollte.
Diese Initiative gab den Anstoß für das Wollheim-Memorial und die Benennung des Platzes vor dem I.G. Farben-Haus nach Norbert Wollheim. Er hatte für den Konzern in Buna-Monowitz Zwangsarbeit leisten müssen und erreichte in den fünfziger Jahren durch Klagen vor Gericht, dass das Unternehmen Entschädigungszahlungen an ehemalige Häftlinge entrichten musste.
Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts 2018
Direktorin: Prof. Dr. Sybille Steinbacher
Kuratorin: Dr. Nassrin Sadeghi
Projektleitung: Gottfried Kößler
Wissenschaftliche Beratung: Werner Renz
Gestaltung: Büro Funkelbach. Architektur + Grafikdesign
Die Einträge befinden sich auf der Seite im Quell-Portal.
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Ausstellungseröffnung: Die I.G. Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus
Die Ausstellung berichtet über das KZ Buna-Monowitz sowie die Prozesse und Entschädigungsforderungen nach 1945. Fotos der SS und des I.G. Farben-Konzerns werden mit Texten von Überlebenden, darunter Primo Levy, Jean Amery und Elie Wiesel, kontrastiert.
Das Werk „IG Auschwitz O/S“ und das KZ Buna-Monowitz aus der Sicht der Opfer und der Täter
Der Historiker Werner Renz, Experte für die juristische Ahndung nationalsozialistischer Verbrechen, spricht über das Konzentrationslager Buna-Monowitz aus der Sicht der Opfer und Täter.
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