Évas Apfelsuppe oder der Duft von Heimat. Eine Hommage an Éva Fahidi-Pusztai und das Leben
Die Ausstellung ermöglicht eine Begegnung mit der ungarischen Jüdin Éva Fahidi-Pusztai. Mit Erfurt, wo damals die Öfen für Auschwitz-Birkenau produziert wurden und heute Überlebende im Erinnerungsort Topf & Söhne eine Stimme erhalten, ist sie besonders verbunden.
59 Jahre sprach sie nicht darüber, dass die Nationalsozialisten ihre Familie ermordeten und ihr gesamtes bisheriges Leben zerstörten. Als Jüdin wurde sie nach der deutschen Besetzung Ungarns mit ihrer Familie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort wurde sie am 1. Juli 1944 auf der Rampe von ihren Eltern und ihrer elfjährigen Schwester getrennt. 49 Verwandte von ihr wurden in Auschwitz-Birkenau ermordet, sie selbst wurde dort zur Zwangsarbeit selektiert und in ein Außenlager von Buchenwald geschickt. Nach langem Schweigen ist sie heute eine unersetzbare und berührende Botschafterin der Menschlichkeit.
Die Jubiläumsausstellung zum zehnjährigen Bestehen des Erinnerungsortes Topf & Söhne lässt sie selbst zu Wort kommen und erkundet ihr Leben sowie ihre Erinnerungen mit Fotos von Norman Hera, Texten sowie Podcasts von Blanka Weber und einem Film von Eva Stocker. Dabei werden viele Sinne angesprochen, auch ein Kochrezept spielt eine Rolle.
Dass Éva Fahidi-Pusztai während ihrer Haft in Auschwitz vor Hunger mit anderen Häftlingen Rezepte tauschte und über das heimische Essen sprach, um sich abzulenken, gab den Impuls zu dieser besonderen Ausstellung. Sie feiert das Leben und gibt den Reflektionen ihrer Protagonistin Raum: über Würde, Menschlichkeit und die Frage der Schuld.
Die Ausstellung "Évas Apfelsuppe oder der Duft von Heimat" entstand gemeinsam mit Éva Fahidi-Pusztai. Sie ließ den Fotografen Norman Hera und die Journalistin Blanka Weber an ihrer Geschichte und ihrem Alltag mit ihrem Lebensgefährten Andor Andrási in Budapest teilhaben. Blanka Weber hat die Fotografien von Norman Hera und ihre Texte ergänzt durch Podcasts, in denen Éva Fahidi-Pusztai sich erinnert, erzählt und die Zuhörer/-innen an ihren Reflektionen teilhaben lässt: über Würde, Menschlichkeit und die Frage der Schuld.
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