Das Erfurter Unionsparlament 1850 als Tafelausstellung
Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte
Gestaltet wurde die Ausstellung von Historiker Dr. Steffen Raßloff und finanziert von der Sparkassenstiftung Erfurt.
Das Erfurter Unionsparlament 1850 beschloss die Verfassung für einen „kleindeutschen“ Nationalstaat unter Führung Preußens. Auf diesen Kompromiss hatten sich nach der gescheiterten Revolution 1848/49 König Friedrich Wilhelm IV. und die Liberalen um Heinrich von Gagern und Eduard Simson geeinigt. Das Unions-Projekt scheiterte jedoch rasch am Widerstand Österreichs und weiterer deutscher Länder in der „Olmützer Punktation“ 1850.
Erst 1871 sollte es zur Gründung des Deutschen Reiches unter Kanzler Otto von Bismarck kommen, der bereits in Erfurt als Abgeordneter beteiligt war. Lange fristete das Unionsparlament in der bedeutenden Lutherstätte Augustinerkloster ein erinnerungskulturelles Schattendasein. Heute gilt es trotz seines Scheiterns, das es mit der Frankfurter Nationalversammlung teilt, als wichtiger Meilenstein der deutschen Demokratie-Geschichte und des nationalen Einigungsprozesses.