Abgesagt: Buchvorstellung zur H. Kori GmbH am Erinnerungsort
Aus personellen Gründen muss die für den 7. Dezember 2023 geplante Veranstaltung ausfallen und wird auf den 6. Februar 2024, 19 Uhr verschoben.
Neue Erkenntnisse zu Ofenbaufirma für die „Aktion T4“ und für Konzentrationslager
Der von Dr. Annegret Schüle herausgegebene Sammelband liefert wissenschaftliche Erkenntnisse über ein Unternehmen, das die meisten Leichenverbrennungsöfen für den Massenmord an Menschen mit geistiger, psychischer und körperlicher Beeinträchtigung, die sogenannte „Aktion T4“, baute. Zudem war Kori der Hauptkonkurrent von J. A. Topf & Söhne beim Geschäft mit Öfen für die Konzentrations- und Vernichtungslager. Während die jahrzehntelangen Forschungen zu Topf & Söhne das Fundament des 2011 eröffneten Erinnerungsortes Topf & Söhne bilden, waren über die Firma Kori bisher nur Bruchstücke bekannt.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Geschichtswissenschaft, Archäologie und historischer Bauforschung gelang es den Autorinnen und Autoren, trotz lückenhafter schriftlicher Quellenüberlieferung die Dimension der Mittäterschaft von Kori bei den nationalsozialistischen Massenmorden in Ausmaß, Entwicklung und Bedeutung nachzuzeichnen.
Neu ist, dass die Kombination von historischen Quellen und Zeitzeugenberichten zu dem Schluss führt, dass neben Kori als Hauptlieferant der 1940 einsetzenden „Aktion T4“ dort auch mindestens ein Ofen von Topf zum Einsatz kamen. Damit war Topf & Söhne von Anfang an einem System beteiligt, in dem die Ermordung von Menschen in Gaskammern und die anschließende Beseitigung ihrer Leichen an Ort und Stelle kombiniert wurde.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt. Der Eintritt ist frei.