Öffentliche Führung durch die Sonderausstellung „Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt“
Zwölf bis vierzehn Jahre alt waren die Mädchen, die von 1942 bis 1944 im Mädchenheim L 410 im Ghetto Theresienstadt untergebracht waren: 30 Quadratmeter für dreißig Mädchen, das war Zimmer 28. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in ihrer tschechischen Heimat waren sie und ihre Familien entrechtet, beraubt und deportiert worden.
Die Ausstellung schildert das Leben dieser Mädchen im Zimmer 28, einer „Insel im tobenden Meer“. Betreut von Erwachsenen, jüdische Häftlinge wie sie, wuchsen sie zu einer Gemeinschaft zusammen. Immer wieder wurde diese Gemeinschaft auseinandergerissen. Mädchen mussten antreten zum gefürchteten „Transport nach Osten“. Von etwa 50 bis 60 Mädchen, die für eine Weile im Zimmer 28 untergebracht waren, überlebten nur 15 den Holocaust. Die meisten starben in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau.
Fotos, Zeichnungen und Dokumente der Mädchen – ein Tagebuch, ein Poesiealbum, ein Notizbüchlein, Gedichte und Briefe – berichten von einer außergewöhnlichen Gemeinschaft und davon, was Kunst und Kultur in einer unmenschlichen Zeit vermag. Zusammen mit einem begehbaren Nachbau des Zimmers ermöglichen diese Zeugnisse einen exemplarischen Einblick in die Erfahrungen und den Selbstbehauptungswillen der im Ghetto Theresienstadt Inhaftierten, zu denen auch über 500 Menschen aus Erfurt und Thüringen zählten. Sie zeigt die Entrechtung der Juden in Österreich und der Tschechoslowakei auf und schildert das Leben und den Alltag im Ghetto Theresienstadt zwischen 1942 und 1944.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Denkmaltage 2020
Bitte beachten Sie für die Führung unsere Hygienehinweise. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung per E-Mail wird erbeten.