Hört die Zeugen. Das Leben des Pavel Taussig

12.09.2022 19:00 – 12.09.2022 20:00

Gespräch mit Pavel Taussig, Überlebender von Auschwitz und Mauthausen. Mit Premiere eines Kurzfilms von Eva Stocker über Pavel Taussig. Moderation: Priv.-Doz. Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne, und Martin Kranz, Intendant der Achava-Festspiele Thüringen

Schwarz weiß Foto eines Jungen mit kurzer Hose und kurzärmligen weißen Hemd der auf einer Stufe sitzt
Pavel Taussig kurz vor der Verhaftung, 1944 Foto: © Taussig
12.09.2022 20:00

Hört die Zeugen. Das Leben des Pavel Taussig Gespräch mit Pavel Taussig, Überlebender von Auschwitz und Mauthausen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Erinnerungsort Topf & Söhne
Veranstaltungsort Erinnerungsort Topf & Söhne, Sorbenweg 7, 99099 Erfurt

Die Lebensgeschichte von Pavel Taussig

Pavel Taussig wurde am 24. November 1933 in Bratislava in der Tschechoslowakei geboren und wuchs in behüteten und wohlhabenden Verhältnissen auf. Seine Eltern ließen ihn taufen und konvertierten selbst zum evangelischen Glauben in der Hoffnung, sich damit vor antisemitischer Verfolgung schützen zu können.

Als im März 1939 unter Druck der Hitler-Regierung der von Deutschland abhängige slowakische Staat gegründet wurde, begannen nationalsozialistische Ausgrenzung und Repression der jüdischen Bevölkerung. Erst da erfuhr Pavel Taussig von seinen jüdischen Wurzeln.

Am 3. November 1944 wurde die Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert, das war drei Wochen vor Pavels 11. Geburtstag. Im Lager verlor der Junge den Kontakt zu seinen Eltern, die er erst nach der Befreiung wieder sah. Pavel durchlitt mehrere Lager und Todesmärsche: nach dem Vernichtungslager Auschwitz, das KZ Mauthausen, dann dessen Außenlager Melk, wieder Mauthausen und zuletzt dessen Außenlager Gunskirchen. Dort wurde er am 4. Mai 1945 befreit, ein halbverhungertes, schwerkrankes Kind in Lumpen. Pavel hatte eine lebensbedrohliche Tuberkulose, die erst nach einem Jahr Aufenthalt in einem Sanatorium in der Hohen Tatra ausheilte.

Nach dem Studium arbeitete Pavel Taussig in Bratislava als Redakteur einer satirischen Zeitschrift. Als 1968 der Prager Frühling von sowjetischen Panzern niedergeschlagen wurde, floh er mit seiner Familie aus der Tschechoslowakei.

Neue Heimat wurde für die Taussigs Frankfurt am Main. Hier arbeitete er als Redakteur der satirischen Zeitschriften Pardon und Titanic.

Lange Zeit fiel es ihm schwer, über seine Erfahrungen in der Shoah zu sprechen, erst seit den 2010er Jahren berichtet er darüber.

Eine Veranstaltung im Rahmen der 8. Achava-Festspiele Thüringen

Anmeldung

Anmeldungen zur Veranstaltung bitte vorab per E-Mail:

E-Mail