Wie die Verbrechen des NSU erinnern?
Dialogische Führung durch die Sonderausstellung „Ein Gedenkort für die Opfer des NSU am Thüringer Landtag. Präsentation des Gestaltungswettbewerbs“
Zwischen 1999 und 2007 ermordete die rechtsextremistische Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) aus rassistischen Motiven zehn Menschen: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter. Mit Blick auf die Herkunft der Täter:innen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe aus Thüringen und die schwerwiegenden Versäumnisse der eigenen Sicherheitsbehörden hat der Thüringer Landtag im September 2017 die Errichtung eines Gedenkorts für die Opfer beschlossen. Nach einem Gestaltungswettbewerb der Thüringer Staatskanzlei hat ein Preisgericht im Oktober 2022 den 1. Preis an die Arbeit Schattenwurf der Künstler*innen Dagmar Korintenberg und Wolf Kipper zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro realgrün vergeben. Der Gedenkort soll bis 2024 vor dem Landtag auf dem Beethovenplatz in Erfurt realisiert werden.
Die dialogische Führung durch die Sonderausstellung Ein Gedenkort für die Opfer des NSU am Thüringer Landtag. Präsentation der Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs informiert über Konzeption und Planungen für diesen Gedenkort und stellt ausgewählte Entwürfe vor, darunter den Siegerentwurf. Diskutiert werden soll, was das Denkmal für die Opfer und ihre Angehörigen, für die Demokratie und für den Rechtsstaat bedeutet und welche Rolle es im Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus einnehmen kann.