
Carillon-Konzert mit Marc van Bets: Von Klassik über Schlager bis Chanson

Bei diesem Gastspiel spannt sein Programm einen künstlerischen Bogen von Klassik, Oper und Operette bis hin zu Schlager und Chanson. Neben Originalkompositionen für Carillon wird van Bets Werke von Franz Schubert, Sebastian de Yradier, Charles Aznavour, Nino Rota und mehr aufführen.
Organsiert werden die monatlichen Live-Konzerte im Bartholomäusturm seit vielen Jahren vom Erfurter Carillonneur Ulrich Seidel – unterstützt durch die Erfurter Geschichtsmuseen sowie den Förderverein des Stadtmuseums Erfurt. Durch dieses Engagement bleibt das besondere Klangerlebnis für alle Gäste kostenfrei.
Wie immer stellt die Buchhandlung Peterknecht zusätzlich zu den vorhandenen Sitzbänken rund um den Bartholomäusturm auch am Anger Stühle als Sitzgelegenheit auf. Hier ist die Glockenmusik nicht nur zu hören: Das Geschehen in der Spielkabine wird zudem auf einem Bildschirm im Schaufenster der Buchhandlung live übertragen. So wird der Musikgenuss bildlich untermalt, was Zuhörende zu Zuschauenden macht. Das nächste Konzert findet am 26. Juli 2025 statt.
Über den Carillonneur

Marc van Bets studierte zunächst am Königlichen Konservatorium in Brüssel Gesang und war anschließend viele Jahre Mitglied des Chors des Flämischen Rundfunks und des Königlichen Opernhauses in Brüssel. Während seines Studiums begann er auch sein Studium an der Königlichen Glockenspielschule „Jef Denyn“ in Mechelen, wo er 1996 sein Abschlussdiplom erhielt. 2007 wurde er zum Kirchenglockenspieler der Sankt-Rombouts-Kathedrale in Mechelen ernannt. Zahlreiche Konzertreisen führten ihn durch fast alle europäischen Länder.
Gemeinsam mit seiner Frau verfasste er ein Buch über Glockengießer in Mechelen, welchen es bereits im 16. Jahrhundert als ersten Handwerkern gelang, harmonische Glocken zu gießen. In diesem Nachschlagewerk sind sämtliche Länder, Gemeinden und Gebäude aufgeführt, an denen sich Glocken aus Mechelen befanden bzw. sich noch immer befinden.
Zum Erfurter Carillon
Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm gehört zum Stadtmuseum. Mit 60 Bronzeglocken zählt es zu den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland. Die weltweit größten Carillons sind in Kubinka (nahe Moskau, 78 Glocken), Taejon/Südkorea (77 Glocken) und Halle an der Saale (76 Glocken).
1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.
Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein sogenanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor diesem und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.