Aktuelle Entwicklungen des Antisemitismus nach dem 7. Oktober
Vortrag und Gespräch mit Samuel Stern, Bildungsstätte Anne Frank
Am 7. Oktober überfiel die islamistische Terrororganisation den Staat Israel, beging ein Massaker an 1.200 Bürgerinnen und Bürgern und verschleppte rund 240 Geiseln. Das Vertrauen der Jüdinnen und Juden im Land und weltweit, in Israel einen sicheren Zufluchtsort vor dem überall erstarkenden Antisemitismus zu haben, ist tief erschüttert.
80 Jahre nach dem nationalsozialistischen Völkermord an Jüdinnen und Juden in Europa wurden die Traumata der Shoah wieder wachgerufen, leben jüdische Menschen wieder in Angst um ihre Sicherheit und ihr Leben.
Die reale Bedrohung für das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland wurde bereits mit dem Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019 deutlich. Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober ist die Zahl antisemitischer Angriffe in Deutschland stark angestiegen.
Samuel Stern gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung des Antisemitismus und spricht über die gesellschaftliche und staatliche Verantwortung, die physische Sicherheit und freie Religionsübung der jüdischen Minderheit in Deutschland zu gewährleisten. Dabei thematisiert er auch die Herausforderung, allen Erfahrungen von Leid und Verfolgung in dieser Situation Gehör zu geben, den jüdischen wie den palästinensischen. Wie kann der Trauer um die Menschen - in Israel, im Gazastreifen und im Westjordanland -, die Opfer dieser von der Hamas ausgelösten Gewalteskalation im Nahost-Konflikt wurden und ihre Existenz, ihr Angehörigen, ihre Unversehrtheit und ihr Leben verloren, Raum gegeben werden und dabei Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus gleichzeitig bekämpft werden?
Samuel Stern hat in Tübingen, Heidelberg und Jerusalem Politikwissenschaft, öffentliches Recht und Judaistik mit der Vertiefung „Demokratieforschung“ studiert. Seit über sechs Jahren ist er in der (historisch-)politischen Bildung aktiv. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage des israelbezogenen Antisemitismus.
In Zusammenarbeit mit
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen