„Ich bin zu gering“ – Jüdische Schicksale der kleinen Leute mit musikalischer Umrahmung

05.11.2025 17:15 – 05.11.2025 19:30

Das Schicksal der osteuropäischen Juden im Zarenreich war geprägt von Armut, Diskriminierung und Pogromen. Doch auch in dieser schwierigen Zeit entstanden tiefe religiöse Traditionen, bewegende Musik und beeindruckende Lebensgeschichten. Der Vortrag erzählt vom Aufbruch und Zerbrechen, von Identität und Anpassung – ein eindrucksvoller Blick auf eine oft übersehene Seite jüdischer Geschichte. Diese Veranstaltung findet im Rahmen des VHS Synagogenkolleg statt. Eine Teilnahme ist gebührenfrei mit Anmeldung möglich.

Ein Mann und eine Frau mittleren Alters in schwarzer Kleidung
Dr. Roman Salyutov mit Agnes Grube Foto: © I. Toscanelli und F. Beier
05.11.2025 19:30

„Ich bin zu gering“ – Jüdische Schicksale der kleinen Leute mit musikalischer Umrahmung

Genre Veranstaltung
Veranstalter Volkshochschule Erfurt in Kooperation mit dem Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt
Veranstaltungsort Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 99084 Erfurt

In den westlichen Gebieten des russischen Zarenreiches, welche u. a. die heutigen Territorien Litauens, der Ukraine und große Teile Polens umfassten, konzentrierte sich seit Jahrhunderten die osteuropäische jüdische Bevölkerung, die zu einem erheblichen Maß aus ärmeren, in sehr bescheidenen und schwierigen Verhältnissen lebenden chassidischen Juden bestand. Eine Balance zwischen verschiedenen separatistischen Tendenzen in diesen Gebieten und Anhängern eines einheitlichen russischen Kaiserreichs zu halten, war eine große, nicht endende Herausforderung, und die jüdische Bevölkerung litt, neben diversen Diskriminierungsmaßnahmen, immer wieder unter blutigen Pogromen. Mit der Zunahme der revolutionären Tendenzen in Russland, die im sozialistischen Umsturz im Oktober 1917 ihre Kulmination fanden und auf den ersten Blick eine rechtlich-soziale Verbesserung der Lage der russischen Juden versprachen, wurden die Juden nun einer neuen Gefahr ausgesetzt: Die alte Welt, in der sie die Religion und Tradition ihrer Vorväter trotz Pogrome lebten, lag in Trümmern, und die neue Epoche zwang sie zur Assimilation und Aufgabe ihrer jüdischen Identität. An dieser komplexen und hochdramatischen Situation zerbrachen ganze jüdische Familien und Dynastien.

Dozierende:
Agnes Grube
Dr. Roman Salyutov

Gebührenfreie Anmeldung unter Angabe der Kursnr. 25-102003
per E-Mail an volkshochschule@erfurt.de oder unter www.erfurt.de/vhs