
80 Jahre Befreiung – 30 Jahre Deserteursdenkmal

Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion
Anlässlich des 50. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945 formierte sich in Erfurt ein breites Bündnis, um den Menschen ein Denkmal zu setzen, die sich als Deserteure dem nationalsozialistischen Vernichtungskrieg verweigerten. Es folgte eine kurze, sehr kontroverse Debatte, die bundesweit für Aufsehen sorgte. Zentral waren dabei die Fragen, ob man Deserteure ehren sollte und ob Desertion grundsätzlich gerechtfertigt sei. Letzteres war auch innerhalb des Bündnisses selbst strittig.
Am 1. September 1995 wurde schließlich unterhalb der Festungsmauer am Petersberg das Denkmal für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur eingeweiht. An diesem historischen Ort wurden während der Zeit des Nationalsozialismus über 50 Deserteure hingerichtet. Initiiert und finanziert wurde die Denkmalsetzung von einem breiten Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Friedens- und Antifa-Gruppen, Bildungseinrichtungen und vielen Einzelpersonen. Gestaltet hat es der Thüringer Künstler Thomas Nicolai.
80 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus und 30 Jahre nach der Einweihung des Erfurter Denkmals gestaltet wiederum ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis eine Veranstaltungsreihe vom 8. Mai bis 1. September 2025, die durch eine Outdoor-Ausstellung begleitet wird.
Das Programm am 8. Mai 2025:
16:30 Uhr:
Eröffnung der Outdoor-Ausstellung zur historischen Dimension von Desertion und der kontroversen gesellschaftlichen Debatte vor der Defensionskaserne
17:30 Uhr:
Geführter Rundgang durch die Defensionskaserne
18 Uhr:
Podiumsdiskussion in der Defensionskaserne über die Entstehung des Denkmals für den unbekannten Wehrmachtsdeserteur in Erfurt und seine (kunst-)historische sowie gegenwärtige Bedeutung mit Kunsthistorikerin Prof. Dr. Verena Krieger von der Universität Jena und MdB Bodo Ramelow, Mitinitiator des Denkmals. Moderiert wird die Veranstaltung von Ulrike Irrgang, Radio F.R.E.I.