Erinnern in und mit Games
Wie funktioniert Erinnern in Videospielen?
Trotz seiner Anerkennung als Kulturgut 2008 fallt es vielen schwer, sich beim Medium Computer- und Videospiele eine bildende Funktion vorzustellen. In Diskussionen nehmen Bildnerinnen und Bildner starker die Defizite des Mediums in Blick, u.a., wenn es um die Themen körperliche Belastung oder Sucht geht. Gerade in Deutschland haben Abwehr und Warnung vor Jugendgefährdung eine lange Tradition. Doch inzwischen werden auch die Potenziale des Mediums erkannt, Akteure wie die Bundeszentrale für politische Bildung engagieren sich hier.
In der Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus wird die Frage nach dem Einsatz von Games besonders kritisch diskutiert. Mit Projekten wie „Erinnern mit Games“ und „Let’s Remember! Erinnerungskultur mit Games vor Ort der Stiftung Digitale Spielekultur“ beginnt sich auch hier die Sicht zu verändern und es wird eine positive Rolle von Games in der Erinnerungsarbeit gesehen. Dazu trug besonders das deutsche Studio Paintbucket Games und sein 2020 erschienenes Spiel „Through the darkest of times“ über den zivilen Widerstand gegen den Nationalsozialismus bei. Besonders gewürdigt wurde hier, dass das Studio das Spiel mit fachkundigen Beraterinnen und Beratern entwickelte.
In der Fortbildung steht das im März 2025 bei Paintbucket Games erschienene Game „The darkest files“ im Zentrum, das so angekündigt wird: „Als Staatsanwältin Esther Katz ermittelst du im Deutschland der Nachkriegszeit in realen NS-Verbrechen, findest Hinweise und bringst Täter und Täterinnen vor Gericht.“ In der Fortbildung werden Szenen angespielt und gemeinsam diskutiert. Gemeinsam mit Jörg Friedrich von Paintbucket Games werden auch andere Spiele des Studios thematisiert und dabei Fragen diskutiert wie: „Auf welche Weise funktioniert Erinnern in Games?“, und „Wo profitiert Erinnerungsarbeit vom Medium und wo liegen bei diesem Themenfeld die Grenzen des Mediums?“
In Zusammenarbeit mit
Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen